HOMMAGE À JOSEF SUDEK
In den 80ern schenkte ein Freund dem Autor
ein Buch aus dem Fotokinoverlag über den tschechischen Fotografen
Josef Sudek. Welchen Eindruck diese schlichten, klassisch klaren,
scheinbar völlig unspektakulären Aufnahmen alltäglicher,
nebensächlicher Motive ausübten, die als Fotografien auf
einmal ein verzaubertes Eigenleben entfalteten, wird eigentlich erst
in der Rückschau (wo man alles deutlicher sieht) klar und muss
einmal gewürdigt werden. Die Spuren ziehen sich schon durch die
frühen Aufnahmen in meinem Schwarzweiß-Negativ-Archiv.
Sudek freilich hatte eine Technik, die mit
Kleinbildfotografie nichts zu tun hat. Die zweite Hälfte seines
Werks seit den 1940er Jahren besteht ausschließlich aus Kontaktkopien
von Negativen bis zur Größe von 30 x 40 cm, hergestellt
mit riesigen Balgenkameras. Solchen Vorbildern nachzueifern, ist mit
Kleinbild- und selbst Mittelformatkameras schlicht nicht möglich.
Dass die Bilder aber auch in der Verkleinerung viel von ihrem Reiz
behalten, zeigt ja der oben erwähnte Band selber: Das Buch hat
ein (Außen-!) Format von 22 x 19,5 cm...
Dass Sudek ein behinderter Künstler war
(er hat im 1. Weltkrieg mit 21 Jahren seinen rechten Arm verloren),
hat der Autor dieser Seiten erst kürzlich (wieder-) entdeckt.
Sudek fotografierte nur vom Stativ.
Solche Fotografie muss das Gegenteil von Reportage- und Schnappschussbilderei sein.
Unbewegtes, still Stehendes atmet den Zauber von Ewigkeit. Dorthin!
Die Serie umfasst (für den Anfang) 14 Bilder.